Archive for Juni 2011
„Nasrudin und die innere und äußere Wahrheit“
Posted in Allgemein, tagged Dinge in die Tat, Gesetze, innere und äußere Wahrheit, Maria Seyer, Nasrudin on 27. Juni 2011| Leave a Comment »
Nasrudin – Die Wette
Posted in Allgemein, tagged Die Wette, kälteste Nacht, Kerze, Maria Seyer, Nasrudin, Schiedsrichter, Teehaus, Wette verloren on 19. Juni 2011| Leave a Comment »
Im Teehaus sitzend bot Nasrudin eine Wette an:
„Trotz Eis und Schnee kann ich eine Nacht
auf dem hohen Berg verbringen und überleben.“
Schiedsrichter waren schnell gefunden.
Nasrudin stieg mit einem Buch und einer Kerze auf den Berg
und verlebte da die kälteste Nacht seines Lebens.
Halbtot verlangte er am nächsten Morgen sein Geld.
„Hattest du wirklich gar nichts,
um dich warmzuhalten?
Nicht einmal eine Kerze?“
„Doch, ich hatte eine Kerze bei mir.“
„Dann hast du die Wette verloren.“
Nasrudin hielt sich zurück und schwieg.
Einige Zeit später lud er dieselben Leute
zu einem Festessen in sein Haus ein.
Sie kamen alle, setzten sich in sein Esszimmer
und warteten auf die versprochene Mahlzeit.
Es vergingen Stunden.
Das Murren wurde immer lauter.
Sie wollten endlich was zu essen haben.
„Lasst uns nachschauen, was los ist.“
Nasrudin geleitete sie in die Küche.
Dort stand ein riesiger Topf mit Wasser,
unter dem eine Kerze brannte.
Das Wasser war noch nicht einmal lauwarm.
„Es ist noch nicht fertig“ sagte Nasrudin.
„Ich kann das gar nicht verstehen.
Das Feuer da brennt nämlich schon seit gestern…“
„Die Blinden und der Elefant“
Posted in Allgemein, tagged Blinden und der Elefant, eigene Erfahrungen, Maria Seyer, Mutterliebe, Selbstbewusstsein, vorschnelle Antworten on 2. Juni 2011| 1 Comment »
„Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie waren alle blind. Diese Blinden wurden von ihrem König auf eine Reise geschickt und sollten herausfinden, was ein Elefant ist.
Und so machten sich die Blinden auf die Reise nach Indien. Dort wurden sie von Helfern zu einem Elefanten geführt. Die fünf Gelehrten standen nun um das Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem Elefanten zu machen.
Als sie zu ihrem König zurückkamen, sollten sie ihm über den Elefanten berichten.
Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres gestanden und den Rüssel des Elefanten betastet. Er sprach: „Ein Elefant ist wie ein langer Arm.“
Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und sprach: „Aber nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein großer Fächer.“
Der dritte Gelehrte sprach: „Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke Säule“, dann er hatte ein Bein des Elefanten berührt.
Der vierte Weise sagte: „Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine Strippe mit ein paar Haaren am Ende“, denn er hatte nur den Schwanz des Elefanten ertastet.
Und der fünfte Weise berichtete schließlich seinem König: „Also ich sage, ein Elefant ist wie eine riesige Masse mit Rundungen und ein paar Borsten darauf.“ Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.
Nach diesen widersprüchlichen Äußerungen fürchteten die Gelehrten den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf einigen, was ein Elefant wirklich ist.
Doch der König lächelte weise: „Ich danke Euch, denn ich weiß nun, was ein Elefant wirklich ist: Ein Elefant ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie starke Säulen sind, mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine große Masse mit Rundungen und ein paar Borsten ist.“
UNBEKANNTER DICHTER
Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf, nachdem sie erkannt hatten, dass jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte und sie sich zu schnell damit zufrieden gegeben hatten.
Wir sollten unseren Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Erfahrungen zu machen, wir sollten sie nicht mit vorschnellen Antworten abspeisen.
Je mehr eigene Erfahrungen sie sammeln, je mehr sie den Dingen sorgfältig auf den Grund gehen, desto stärker wird das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen, die uns anvertraut sind.
Und ein solches Selbstbewusstsein ist neben neben unserer Liebe der beste Schutz gegen Übergriffe jeglicher Art.