Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir uns nicht für irgendetwas entschuldigen.
Schon für Kleinigkeiten sagen wir: „Oh, Entschuldigung.“
Und auch unseren Kindern bringen wir bei, sich artig zu entschuldigen.
„Tschuldigung“ drucksen sie zerknirscht. Wir lassen nichts durchgehen.
Entschuldigung muss sein.
Das gehört doch – meinen wir – zur guten Erziehung.
So formen wir aus der eigenen, schuldbeladenen Generation eine neue Generation mit der gleichen Prägung.
Wir tun das, solange wir es nicht besser wissen.
Aber das ändert sich ja jetzt!
Wenn ich Dir heute sage, dass unser Schuldbewusstsein alles andere als förderlich für unser eigenes System ist, stellt sich für Dich natürlich die Frage:
„Was soll denn ich sagen, wenn ich jemandem kräftig auf den Fuß getreten bin?“
(Das nur als Synonym für alles andere)
Bis jetzt war’s, weil du Dich „schuldig“ gemacht hast: „Oh, das tut mir aber leid. Entschuldigung!“
Ab heute hast Du eine neue Wahl:
„Ich bitte um Nachsicht.“
Spür diesem Satz in Ruhe nach…
Auf mich wirkt er äußerst befreiend.
Ich empfinde beim Aussprechen eine freundliche Zuwendung zu dem Anderen.
„Ich bitte um Nachsicht.“
PS. Du wirst sehr achtsam sein müssen, um diese neue Gewohnheit zu etablieren.
Alles Liebe