Ein Hahn sieht vor sich versteckt im Gras eine schimmernde Perle liegen.
In der Hoffnung sie sei ein ganz besonderes Reiskorn, pickt er sie gierig auf.
Als er sie in seinen Kropf runterwürgen will, merkt er,
dass sie keineswegs die Königin unter den Reiskörnern ist.
Er spuckt sie schnell wieder aus. Empört ruft die Perle ihm zu:
„Ich bin eine kostbare Perle.
Perlen wie mich findest Du nicht wie Sand am Meer.
Würdest Du mich mit den Augen der Weisheit betrachten,
würdest Du tausend Schönheiten und Wunder erblicken.“
Der Hahn jedoch kräht voller „Stolz“:
„Ich gebe Dich gerne her, wenn nur jemand
Dich gegen ein Reiskorn eintauschen würde.“
PS. Die Wahrheit liegt auch hier in dieser Geschichte im Auge des Betrachters.
Da liegt dem Hahn eine Perle zu Füßen, die er missachtet.
Und wir schütteln den Kopf.
Hand aufs Herz:
Wenn sich Dir eine Perle zu Füßen legt, erkennst Du sie immer als Kostbarkeit,
obwohl Du doch gerade ein Reiskorn erwartest?
Ist es falsche Bescheidenheit oder das Brett vor dem Kopf?
Der Gedanke, dass Du vom Erlös einer einzigen Perle
eine Menge Reis kaufen könntest,
kommt Dir in so einem Augenblick manchmal gar nicht in den Sinn.
Wenn Du jedoch von Dir, von den Anderen
und vom Leben nur das Beste erwartest,
erkennst Du sofort das Geschenk – auch das versteckte!
Alles Liebe