Feeds:
Beiträge
Kommentare

Posts Tagged ‘König’

bald sind sie reif

Der König, den das Volk „den Gerechten“ nannte,
wandelte einst durch sein großes Reich.
An einem sonnenbeschienenen Hang sah er einen
ehrwürdigen alten Mann mit gekrümmtem Rücken arbeiten.

Gefolgt von seinem Hofstaat trat der König näher.
Er sah, dass der alte Mann kleine Stecklinge pflanzte.
„Was machst du da?“ wollte der König wissen.

„Ich pflanze Nussbäume“.

„Du bist schon so alt. Wozu pflanzt du Stecklinge?
Du wirst deren Früchte doch niemals essen.“

Der alte Mann schaute ihm in die Augen und sagte:
„Diejenigen, die vor uns kamen haben gepflanzt,
und wir konnten ernten.
Wir pflanzen nun, damit diejenigen ernten können,
die nach uns kommen.“

PS. Ich wünsche Dir jetzt ein paar besinnliche Augenblicke

 

Alles Liebe

Read Full Post »

Einst brachte ein König von einer weiten Reise

für seine Untertanen eine Sonnenuhr mit.

 

Es war ihre erste Berührung mit der messbaren „Zeit“.

Dieses Geschenk veränderte das Leben der Menschen.

 

Sie begannen, ihre Zeit einzuteilen, wurden pünktlicher,

zuverlässiger, fleißiger und brachten es zu großem Reichtum.

 

Als der König starb, war es dem Volk ein Bedürfnis,

die Verdienste des Verstorbenen zu würdigen.

 

Sie beschlossen, einen prachtvollen Tempel um die Sonnenuhr zu bauen.

Doch als der Tempel vollendet war und die Kuppel sich über der Sonnenuhr wölbte,

erreichten die Sonnenstrahlen die Uhr nicht mehr.

 

Der Schatten, der den Bürgern die Zeit gezeigt hatte, war verschwunden

und der gemeinsame Orientierungspunkt – die Sonnenuhr – war verdeckt.

 

So war bald der eine Bürger nicht mehr pünktlich,

der Andere wurde unzuverlässig, der Dritte verlor seinen Fleiß;

 

jeder ging seinen Weg. Und das Königreich zerfiel…

 

Alles Liebe

 

 

Read Full Post »

Sicherheit

Ich schenke  Dir heute die folgende alte Sage, die mich ganz schön ins Grübeln gebracht hat.

 

Ein junger König war weit über die Grenzen seines Reiches hinaus berühmt für seine Gerechtigkeit.

Zur Klärung seiner Gedanken pflegte er ein Mal im Jahr eine Woche lang streng zu fasten.

Wieder einmal hatte er sieben Tage nichts gegessen.

Mit jeder Faser seines Körpers sehnte er sich nach dem Festmahl, das seine Köche zum Ende der Fastenwoche besonders liebevoll zubereiteten.

Als er sich voller Vorfreude an die Tafel setzte, kam ein zerzauster Sperling angeflattert.

Nach Luft schnappend flehte er um Hilfe.

Der Adler verfolge ihn. Es könne nicht gerecht sein, dass der König jetzt prasse während er, der Spatz sterben müsse.“

Der junge Herrscher überlegte, dann lächelte er den kleinen Vogel an:

„Du darfst in meinem Palast bleiben und stehst unter meinem persönlichen Schutz.“

Als die Diener das erste Gericht auftrugen, kam mit gewaltigem Flügelschlag der Adler angeflogen.

Bebend vor Zorn blickte er den König an.

Wie könne er, als gerechter Herrscher, ihm und seinen Jungen die Nahrung verwehren?

Womit solle er seine Familie ernähren, wenn er keine Vögel mehr jagen dürfe?

Der König blickte zu dem schmächtigen Sperling, der angstvoll ins Gebälk geflüchtet war,

schaute dann auf den gewaltigen, hungrigen Adler und sah anschließend auf sein noch unberührtes, verführerisch duftendes Mahl.

Lange dachte er nach.

Dann stand er auf und befahl seinen Dienern:

„Bedient den Adler!“ – und ging in seinen Fastenraum zurück…“

 

Ich glaube, dass die Weisheit dieser Geschichte sich uns unterschiedlich offenbart.

„Was will sie mir sagen?“

Diese Frage löst in mir meine Antwort aus und in Dir Deine.

Jeder hat  andere Gedanken dazu als ich…

 

Ich würde mich sehr über Deine Gedanken freuen, wenn Du Lust und Zeit hast, mir zu schreiben!

 

Alles Liebe,

Read Full Post »