
Ich schenke Dir heute die folgende alte Sage, die mich ganz schön ins Grübeln gebracht hat.
Ein junger König war weit über die Grenzen seines Reiches hinaus berühmt für seine Gerechtigkeit.
Zur Klärung seiner Gedanken pflegte er ein Mal im Jahr eine Woche lang streng zu fasten.
Wieder einmal hatte er sieben Tage nichts gegessen.
Mit jeder Faser seines Körpers sehnte er sich nach dem Festmahl, das seine Köche zum Ende der Fastenwoche besonders liebevoll zubereiteten.
Als er sich voller Vorfreude an die Tafel setzte, kam ein zerzauster Sperling angeflattert.
Nach Luft schnappend flehte er um Hilfe.
Der Adler verfolge ihn. Es könne nicht gerecht sein, dass der König jetzt prasse während er, der Spatz sterben müsse.“
Der junge Herrscher überlegte, dann lächelte er den kleinen Vogel an:
„Du darfst in meinem Palast bleiben und stehst unter meinem persönlichen Schutz.“
Als die Diener das erste Gericht auftrugen, kam mit gewaltigem Flügelschlag der Adler angeflogen.
Bebend vor Zorn blickte er den König an.
Wie könne er, als gerechter Herrscher, ihm und seinen Jungen die Nahrung verwehren?
Womit solle er seine Familie ernähren, wenn er keine Vögel mehr jagen dürfe?
Der König blickte zu dem schmächtigen Sperling, der angstvoll ins Gebälk geflüchtet war,
schaute dann auf den gewaltigen, hungrigen Adler und sah anschließend auf sein noch unberührtes, verführerisch duftendes Mahl.
Lange dachte er nach.
Dann stand er auf und befahl seinen Dienern:
„Bedient den Adler!“ – und ging in seinen Fastenraum zurück…“
Ich glaube, dass die Weisheit dieser Geschichte sich uns unterschiedlich offenbart.
„Was will sie mir sagen?“
Diese Frage löst in mir meine Antwort aus und in Dir Deine.
Jeder hat andere Gedanken dazu als ich…
Ich würde mich sehr über Deine Gedanken freuen, wenn Du Lust und Zeit hast, mir zu schreiben!
Alles Liebe,
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