Eines Tages trafen sich eine Kohlmeise und eine Taube.
“Wie viel wiegt eine Schneeflocke?”, fragte die junge Kohlmeise die weit gereiste und sehr erfahrene Taube. “Nicht mehr als Nichts”, gab diese als Antwort.
“Da muss ich dir etwas Erstaunliches erzählen”, sagte die Kohlmeise.
“Ich saß einmal auf einem Tannenzweig, dicht am Stamm, und es fing an zu schneien. Nicht etwa heftig mit Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Es schneite den ganzen Tag und die ganze Nacht. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und Nadeln meines Astes fielen und darauf hängenblieben. Genau drei Millionen siebenhunderteinundvierzigtausendneunhudertzweiundfünfzig waren es.
Als aber die drei Millionen siebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertdreiundfünfzigste Flocke niederfiel – nicht mehr als Nichts, wie du sagtest, brach der Ast ab und fiel zur Erde. Durch das Gewicht einer einzigen Schneeflocke, die nicht mehr als Nichts wiegt!”
Die Kohlmeise war damit am Ende ihrer Erzählung und flog davon.
Die Taube, die schon seit Noahs Zeiten Spezialistin in solchen Fragen war, dachte lange und sorgfältig über die Geschichte der Kohlmeise nach und meinte schließlich: „Vielleicht fehlt auch nur noch EINE einzige Menschenstimme zum Frieden der Welt.”
(Aus: Kurt Kauter, Also sprach der Marabu. Neue Fabeln, 1973)
Auch die Energien und Gedanken eines einzelnen Menschen können sich mit zigtausenden anderer verbinden und dann Enormes vollbringen. Lassen Sie also Ihre Gedanken, Wünsche und Träume in friedvolle Energie umwandeln.
Sehr gute Gescichte arbeiten wir gemeinsam an einer besseren Welt